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Vierländer Impressionen
Hinter´m Deich in sich´rer Hut
träumt das alte Reetdachhaus,
draußen steigt und fällt die Flut,
streichen Störche ein und aus.
Hohe Bäume schatten kühl
Blumen, schwer von dunklem Rot.
Fern sind Unrast, Welt, Gewühl,
nah sind Himmel, Wasser, Boot.
Wolke zieht im blassen Blau,
Mittagswind verrät die See.
In der Türe stille Frau,
sachter Duft von wildem Klee...
(c) Riette Wiesner
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Sommerliebe
Sommerzeit in unseren Herzen,
in Deinen Augen Sonnenschein.
Dein frohes Lachen und Dein Scherzen
drang tief in meine Seele ein.
Ich pflückte Dir vom roten Mohn
drei Blüten für Dein Haar,
tausend Küsse gabst Du mir als Lohn,
Liebesträume wurden wahr.
Verblüht ist längst der rote Mohn,
den ich in Sommerlaune pflückte,
auch unsere Liebe welkte schon,
die uns einen Sommer lang beglückte.
(c) Inge Dörner, Korschenbroich
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Spätsommer
Steigt der Sonne gold´ner Glanz
aus des Nebels Silberdaunen,
hört man es beim Blütentanz
leise schon vom Abschied raunen.
Ehe nun der Sommer geht
und die Stare südwärts fliegen,
koste ich, bevor es ist zu spät,
seine Pracht in vollen Zügen.
(c) E. Blass, Beckingen
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Herbstzeit
Der Herbst lässt seine Farben leuchten,
die letzten Rosen still verblühn.
Bunte Blätter wirbeln durch die Straßen
und regenschwere Wolken ziehn.
Rauer Herbstwind zaust an meinen Haaren,
ich spür Vergänglichkeit bei jedem Schritt
und doch schwingt auch ein Funken Hoffnung
auf Wiederkehr in meinem Herzen mit.
(c) Inge Dörner
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Herbstbilder
Sie wehen ganz leise
und drehen sich im Kreise,
werden schnell,
immer schneller,
wie kleine Propeller.
Der Wind weht die Weise
nimmt sie mit
auf die Reise.
Die Früchte der Linde
im Spiel mit dem Winde.
(c) Eleonore Knauer
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Frieden im Herzen
Schneebedeckte Felder, winterliche Pracht!
Tief verschneite Wälder, von Zauberhand gemacht.
Eiszapfen in der Sonne glitzern wie Kristall.
Welche stille Wonne - Frieden überall!
Glocken in der Ferne läuten silberhell.
Ach, wie blieb ich gerne hier an dieser Stell.
Fern sind alle Sorgen, stumm sind Angst und Schmerz.
Still wie dieser Morgen kehrt Frieden in mein Herz.
(c)Elisabeth Blass
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Ich brauche dich
Ich brauche dich, wie der Morgen das Licht,
das die Dunkelheit der Nacht durchbricht.
Ich brauche dich, wie die Blume den Tau,
der ihr das Wasser des Lebens bringt.
Ich brauche dich, wie der Ofen das Feuer,
das die eisige Kälte des Winters durchdringt.
Ich brauche dich, wie der Vogel sein Lied,
das tief in die Herzen der Mensche zieht.
Doch noch viel mehr brauche ich dich:
Weil mein Leben ohne Dich
leer und einsam ist.
(c) Ursula Posselmann
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Der Tautropfen
Geboren bin ich in der Nacht, und wenn der neue Tag erwacht,
dann wird im ersten Sonnenschein die Stunde meines Ruhmes sein.
Denn jetzt, im frühen Morgenlicht, zeig ich mein strahlendes Gesicht
und funkle wie ein Diamant, der seinen Weg zur Wiese fand.
In grandiosem Farbenspiel erfüllt sich meines Lebens Ziel,
denn wenn die Sonne höher steigt sich meine Zeit zum Ende neigt.
So hat im Wirken der Natur auch das geringste seine Spur;
Ich war nicht groß, ich war nicht schlau.
Ich war ein kleiner Tropfen Tau.
(c) Elisabeth Blass
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Sommeranfang
Mit frischem füllen sich die Keller.
Es sinkt der Öl-und Lichtverbrauch.
Die Nächte werden immer heller.
Der Tag nimmt zu. Die Oma auch
Winteranfang
Verblüht sind Dahlien und Ginster.
Die Rechnung steigt für Öl und Licht.
Die Nächte werden wieder finster.
Der Tag nimmt ab. Die Oma nicht.
(c) Heinz Erhardt
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